Nach dem Frühstück machen wir uns nun auf, um im Yachtclub die Vorbereitungen für die Ankunft vom Walross zu treffen. Hoffentlich ist dort der Travellift groß und stark genug, dass wir das Schiff aus dem Wasser nehmen und die nötigen Reparaturen dort vornehmen können. Wenn nicht, wird es noch stressiger. Wir hoffen immer noch, dass sie heute noch ankommen und wir morgen mit den Arbeiten beginnen können.
Solange vertreiben wir uns die Zeit mit Tourismus. Da kann Hongkong Einiges bieten. Jedenfalls gibt es keinen Anlass zur Langeweile. Und das öffentliche Verkehrssystem ist exzellent. Und mitunter abenteuerlich.
Am ersten Tag sind wir mit der Kabel-Tram auf den Peak hochgefahren, um einen Überblick zu gewinnen. Was ich sah, hatte mit dem Hongkong von 1976 nichts mehr zu tun. Es ist eine andere Stadt.
Diese Ansammlung unglaublicher Wolkenkratzer, die Skyline auf beiden Seiten ist schon bemerkenswert und die Ansammlung der Hochhäuser dahinter, die Wohntürme, haben etwas Beängstigendes. Und dann der Lärm.
Wenn wir Berlin für eine Großstadt halten, lernen wir spätestens hier, dass es ein wunderbar ruhiger Ort ist. Wir Berliner laufen zwar schneller als die Chinesen, aber das ist es dann auch schon.
Die Fahrt vom Peak mit dem Bus – ich saß oben, erste Reihe – erspart einem die Achterbahn. Der Bus prescht die enge Strasse hinunter, streift fast den Felsen links, brettert auf die enge Kurve los, von der man denkt, sie sei zu schmal für ihn. Oben klatschen derzeit Zweige ans Dach.
Ganz anders dann beim Buddha auf Lantau.
Eine Gondelbahn – Produkt der Firma Leitner – führt über eine Bucht in die grünen Berge. Und da oben thront er denn: der größte Bronzebuddha der Welt. 16 x 16 Stufen führen hinauf und auch viele Mühselige und Beladene schleppen sich hinauf, um oben an den Bet-Zeichen ihre Gebete zu verrichten. Im Kloster zu seinen Füssen werden Kiloweise Räucherstäbe verbrannt.
Wir kauften in einem der offenen Kioske Tsingtao-Bier und setzten uns in den privaten Teil dahinter. Für Mo, mit dem ich diese Tour machte, war es die erste Begegnung mit der Wirklichkeit hinter dem Glanz Hongkongs: ein Bretterverschlag, die offene Kochstelle, die Wäsche zum Trocknen; halt die Realität.
Die wir dann auch im Fischerdorf an der Südküste, in Tai O antrafen.